Weltfrauentag-Motto 2021: "Frauen in Führungspositionen: Für eine ebenbürtige Zukunft in einer COVID-19-Welt"
Schwarzmann: Partnerschaftliches Denken und Handeln weiter forcieren
Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentages am 8. März, der unter dem Motto "Frauen in Führungspositionen: Für eine ebenbürtige Zukunft in einer COVID-19-Welt" steht, weist UN Women, die Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen, auf die stark weiblich geprägte Corona-Krise hin. Ihren Untersuchungen zufolge haben Frauen die Hauptlast der Pandemie zu tragen und sind gleichzeitig deutlich härter von der Krise betroffen als Männer. "Krisen verstärken Ungleichheiten. Diese Studie wie auch die persönlichen Erfahrungen der vergangenen zwölf Monate zeigen, dass nach wie vor alte Rollenbilder vorherrschen und im Bereich der Gleichberechtigung sowie Chancengleichheit für Frauen noch einiges offen ist", sieht Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der ARGE Österreichische Bäuerinnen, hier noch signifikanten Handlungsbedarf.
Die Corona-Krise wird in vielen Bereichen von Frauen gestemmt, was für diese unmittelbare gesundheitliche und ökonomische Folgen hat, wie die Erhebung von UN Women belegt. Nicht nur sind 70% der Pflegekräfte weltweit weiblich, Frauen übernehmen ebenso im privaten Bereich die Betreuung von an COVID-19 erkrankten Familienmitgliedern und sind dadurch dem Virus stärker ausgesetzt. Zusätzlich tragen sie die Mehrfachbelastung durch Beruf, Homeschooling, Kinderbetreuung, Pflege von betagten Angehörigen und Haushaltsführung. Dazu sind sie überwiegend in Sparten tätig, die von den Corona-bedingten Lockdowns besonders hart getroffen wurden, wie Einzelhandel, Gastgewerbe und Tourismus. Frauen sind somit besonders stark von Kurzarbeit oder Kündigung betroffen.
"In allen Stufen des Lebens spielen Frauen, und damit meine ich besonders auch unsere Bäuerinnen, eine essenzielle Rolle. Die heimischen Bauernhöfe sind dann erfolgreich, wenn die Partnerschaft zwischen Mann und Frau gelebt und die Bäuerin als gleichwertige Partnerin akzeptiert wird, ihre Ideen einbringen und die Zukunft des Betriebes mitgestalten kann. Als ARGE unterstützen wir die Frauen am Land seit fast einem halben Jahrhundert bei ihren vielfältigen Aufgaben der Lebensmittelerzeugung, dem Dialog mit den Konsumenten, der Kinderbetreuung, der Pflege, dem Ehrenamt etc. Mit den sozialpolitischen Errungenschaften, wie der Einführung der Bäuerinnenpension, dem Kinderbetreuungsgeld bis hin zur begünstigten Selbstversicherung in der Pensionsversicherung für die Pflege naher Angehöriger, wurden wichtige Maßnahmen für eine soziale Gleichstellung der Bäuerinnen getroffen", betont Schwarzmann.
Gleichzeitig bereitet die ARGE Österreichische Bäuerinnen gemeinsam mit den Präsidenten der Landwirtschaftskammern mit der "Charta für eine partnerschaftliche Interessenvertretung in der
Land- und Forstwirtschaft" seit vier Jahren den Boden für mehr Chancengleichheit in unterschiedlichen Gremien. "Frauen auf dem Land, auf den Bauernhöfen sollen ihre Sichtweise einbringen und die Möglichkeit haben, in entscheidenden Gremien mitzureden und mitzugestalten, damit gute, nachhaltige Lösungen für unsere Höfe und ländliche Regionen getroffen werden", so Schwarzmann.