Das Interesse, die Vielfalt unserer heimischen Pflanzen wahrzunehmen, sensibel zu sein für die Natur als Grundlage unseres Lebens, unserer Ernährung und unseres Wohlbefindens ist in den letzten Jahren bei Menschen aller Altersgruppen geweckt worden. Viele wollen biologische Zusammenhänge verstehen, traditionelles Wissen entdecken bzw. wiederentdecken und weitergeben. Um diesen großen Interesse Rechnung zu tragen, bietet LFI Kärnten in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Schloss Krastowitz 2024 wieder den Zertifikatslehrgang für Kräuterpädagogik an.
KräuterpädagogInnen werden geschult, interessierten Menschen aus dem eigenen Umfeld (Kindergarten- oder Schulkindern) sowie Gästen, Touristen oder Interessensgruppen in Veranstaltungen (Führungen, Seminaren, Events u.a.) das erlernte Wissen spannend und begreifbar als "Delikatessen am Wegesrand" verpackt weiterzugeben.
Der Lehrgang umfasst insgesamt 160 Unterrichtseinheiten, die in 10 Modulen stattfinden. Start: 23.-24. Februar 2024
Ziel des Lehrganges
Die Schulung zielt darauf ab, den Teilnehmenden fachliche und methodische Kompetenzen in den Bereichen biologisches Grundlagenwissen, Artenkenntnis und Ethnobotanik, d.h. Kenntnisse der traditionellen Anwendung und Verwertung von einheimischen nicht kultivierten Pflanzen und Pädagogik zu vermitteln.
Dabei geht es nicht um ausgefallene oder gar seltene Pflanzen sondern um Pflanzen, die den Menschen auf Schritt und Tritt begleiten, die überall zu finden sind und die oft aus Unkenntnis zum unerwünschten, nutzlosen Un-Kraut degradiert werden. Jeder sieht sie, keiner kennt sie - und gerade diese Pflanzen sind es, die durch ihre Vitalität, Anpassungsfähigkeit und Ästhetik faszinieren und oftmals durch ihr Aroma und ihren Gehalt an sekundären Inhaltsstoffen eine schmackhafte Delikatesse und/oder sanftes Heilkraut sind.
Kräuterpädagogen werden geschult, interessierten Menschen aus dem eigenen Umfeld (von Kindergartenkindern, Schulkindern bis interessierten Bürgern) sowie Gästen/Touristen oder Interessensgruppen in Veranstaltungen (Führungen, Seminaren, Events u.a.) das erlernte Wissen spannend und begreifbar als "Delikatessen am Wegesrand" verpackt weiter zu geben.
Sie sollen nicht nur interessierte Laien sondern auch fachkundigen Interessengemeinschaften durch sinnliches Erfahren, spielerisches Sehen lernen, durch aktiven Umgang mit Pflanzen ohne "Verbotspädagogik" für biologische und ökologische Zusammenhänge begeistern und die Wertschätzung der bodenständigen Pflanzenwelt fördern.
Um mit diesem Anliegen vor einem breiten Publikum bestehen zu können, erlernen sie sich selbst in der Öffentlichkeit und in den Medien angemessen und selbstbewusst zu präsentieren.
Nutzen für die Teilnehmenden
Kräuterpädagogen tragen dazu bei, dass der regionale, ländliche Raum
an Bedeutung und Attraktivität gewinnt und der bodenständige Tourismus nachhaltig gefördert wird.
Durch ihre Tätigkeit als ländliche Unternehmerin erschließen sie sich mit der Ausbildung neue Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten im Einklang mit der Natur, der ländlichen Struktur und Kultur.
Die Ausbildung schafft die fachliche als auch praktische Voraussetzung, um nach Abschluss der Ausbildung neue Produkte zu entwickeln, die aus schonendem Umgang mit Natur und dem Bewusstsein "Nutzen aber nicht Ausnutzen" entstehen.
Zukünftige Betätigungsfelder für die Teilnehmenden
Kräuterpädagogen sind Naturbotschafter ihrer Region. Sie können ihre Veranstaltungen in Eigenverantwortung auf ihren Höfen oder in Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen, Hotels und Gastronomie, mit Jugendherbergen, Schulen und Kindergärten, Freizeitparks, kirchlichen und sozialen Einrichtungen sowie den Ortsgemeinden und vielen anderen regionalen Einrichtungen anbieten.
Die Form des Angebots kann individuell gestaltet oder den Wünschen von Auftraggebern angepasst werden. Es erstreckt sich von der Kräuterwanderung über regionale Events bis zum "Wildkräuter-Schmankerlservice"
Auf der Basis der Ausbildung können die Vermarktung von neu entwickelten Produkten, sowie extensiver Anbau von Sonderkulturen sowie in Kulturnahme - Projekte angeschlossen werden, die jedoch landesspezifische Zusatzqualifikationen erforderlich machen.
Zielgruppe
Hauswirtschaftliche, landwirtschaftliche, gärtnerische Ausbildung oder eine andere abgeschlossene Berufsausbildung.
Mindestalter 18 Jahre
Der Lehrgang eignet sich für:
Urlaub auf dem Bauernhof (UaB) - Bäuerinnen, Bauern allgemein, Seminarbäuerinnen (SB), Schule am Bauernhof, Direktvermarkter (DV), Natur- und Landschaftsführer, Gesundheits- Begleiterinnen, Gärtner und Interessierte aus dem ländlichen Raum.
Spezielle Eingangsvoraussetzungen für die Teilnahme (Mindestqualifikation)
Verbindliche Absicht, die Kursreihe durchzuführen
Interesse und "Feeling" für biologische Zusammenhänge
Interesse und Freude am Umgang mit Menschen
Einsatzbereitschaft und Kreativität
Bereitschaft zum intensiven Lernen
Gestaltung der Ausbildung
Methodik und Didaktik
Die Blockeinheiten sind so gestaltet, dass durch den Methodenwechsel von intensivem Lernen ("Spannung") mit praktischen Tätigkeiten ("Entspannung") eine optimale Aufnahme des Lehrstoffes gewährleistet ist.
Durch die anschauliche Darstellung der theoretischen Inhalte, die sich am praktischen Erfahrungsbereich der Teilnehmenden orientiert, sowie die aktive Einbeziehung der Teilnehmenden wird eine positive Lern- und Gruppenatmosphäre geschaffen. Diese fördert die Akzeptanz des Lehrstoffes und die Bereitschaft, sich für die Lehrinhalte zu begeistern, sie aufzunehmen und kreativ in die Praxis umzusetzen.
Praxis bezogene Gruppenarbeit, die Rollenfunktion der einzelnen sowie die Verifizierung theoretischer Inhalte am realen Objekt (Freilandexkursionen) bereiten die Teilnehmenden auf ihre Aufgabe als Multiplikatoren vor und geben ihnen das praktische Rüstzeug für die vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten als Kräuterpädagogen.
Terminübersicht:
M1: 23.-24. Februar
M2: 15.-16. März
M3: 19.-20. April
M4: 3.-4. Mai
M5: 24.-25. Mai
M6: 14.-15. Juni
M7: 28.-29. Juni
M8: 5.-6. Juli
M9: 27.-28. September
M10: 28.-29. Oktober